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Ein hell beleuchtetes Schaufenster an einem New Yorker Winterabend soll es gewesen sein, das den berühmten Choreographen George Balanchine auf die Idee des abendfüllenden Balletts “Jewels” brachte.

 

Die von dem spanischen Modeschöpfer Lorenzo Caprile für das Staatsballett Berlin entworfenen Kostüme glitzern und glänzen wunderbar, wenn die Tänzerinnen und Tänzer im ersten Teil als Smaragde über die Bühne schweben. Die Eleganz und Anmut Frankreichs soll hier wiedergespiegelt werden und das gelingt auch ganz großartig. Einstudiert wurde der erste Teil von Ben Huys, für die Bühnenausstattung wurde Pepe Leal gewonnen und die Musik ist von Gabriel Fauré.

Ich würde mich selbst wirklich nicht als Ballettkennerin bezeichnen, eher im Gegenteil. Als ich vor einigen Jahren anfing, die Kulturszene von Berlin intensiv zu erkunden, waren die Tanzveranstaltungen immer das, wovor ich wegen albernen Vorurteilen beinahe Angst hatte. Erst nach und nach habe ich mich an ganz unterschiedliche Performances herangetraut und habe herausgefunden, was mir gefällt und was nicht. “Jewels” habe ich vor einer Weile bereits im Kino gesehen, eine Übertragung aus St. Petersburg, es tanzte das Bolschoi Ballett. Das keine Geschichte erzählt, sondern nur in Bildern gesprochen wird, gefiel mir besonders und ich war begeistert, diesen Abend, vom wundervollen Staatsballett Berlin getanzt, nun auch live erleben zu können.

Die Rubine, wild, ungewöhnlich, der amerikanische Geist, sind vielleicht mein liebster Teil des Balletts. Die schnellen, flinken und feurigen Passagen werden vor allem von Solotänzerin Iana Salenko getanzt und ich glaube, man kann auf diesen Bilder ein wenig erahnen, wie wundervoll und vor allem auch lustig dieser Teil des Abends ist. Die spritzige Musik ist von Igor Strawinsky. (Einstudierung Patricia Neary)

Zum Schluß funkelten dann die Diamanten auf der Bühne, zur Musik von Peter Tschaikowsky. Nach der fröhlich-feschen roten Runde glänzen die Diamante ruhig und geheimnisvoll. (Einstudierung Sandra Jennings) Insgesamt ein wunderbarer und sehr sehenswerter Ballettabend für Liebhaber, Kenner und Neulinge wie mich! Der Applaus ist Zeugnis davon, mehrmals öffnet sich der Vorhang für die strahlenden Tänzerinnen und Tänzer, die so harte Arbeit so locker-leicht wirken lassen.

 

“Jewels” kann man 2016 noch fünfmal sehen, 29. Mai, 10. und 19. Juni, 14. und 29. Dezember.

©Nicole Haarhoff

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