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Nach monatelanger Vorfreude war es gestern nun endlich soweit: Ich habe die neue grandiose Supershow im Friedrichstadtpalast gesehen! “The One”! Nachdem mir im letzten Jahr “The Wyld” schon sehr gut gefallen hat und nachdem ich gehört hatte, dass dieses Mal der weltberühmte Designer Jean Paul Gaultier für die Kostüme zuständig sein würde, hatte ich dieses Mal vorgesorgt und schon lange, lange im Vorfeld Karten besorgt.
Und mein langes Warten wurde nicht enttäuscht. Der Friedrichstadtpalast kann sich erneut rühmen, eine bombastische, schillernde Revue der Superlative auf die Beine gestellt zu haben, die ein Augen- und Ohrenschmaus ist. Im Gegensatz zum überschäumend positiven Berlinstück “The Wyld” war es dieses Mal deutlich melancholischer, sanfter und gefühlvoller. Die kleine Geschichte, die die einzelnen Erzählbilder lose verknüpft, erzählt von der Suche eines jungen Mannes nach “The One”, der Einen. Dementsprechend sehnsüchtig singt er nach ihr und dementsprechend liebevoll und zart erklingen die Ratschläge der anderen Sänger, die ihn auf seiner Reise unterstützen.
Es beginnt mit einem gewaltigen Showauftakt, der wirkt, als wäre YMCA wieder zu neuem Leben erwacht und der Polizist, der Indianer, der Seemann, der Bauarbeiter, der Cowboy und der Leatherdaddy versprühen nun deutlich mehr Glam, mehr Sex, mehr Chic! Mit Abstand am schärfsten: der Polizist, der unter seinen Chaps Netzstrümpfe trägt! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll, die Kostüme sind einfach großartig. Unheimlich fantasievoll, schrill, schräg, aber auch unheimlich schön anzusehen.
Und danach wechseln sich wundervoll ruhige Momente, in denen man die Seele baumeln lassen und mit allen Sinnen genießen kann, mit atemberaubender Artistik und spektakulären Tanzszenen ab. Hauptakteur des Abends ist aber auf jeden Fall die sensationelle Technik des Friedrichstadtpalastes. Nur hier kann man in Berlin technische Tricks und Spielereien sehen, die wie Zauberei wirken und magische, beispiellose Bilder auf die Bühne bringen. Plötzlich entsteht eine grünschimmernde Tropfsteinhöhle, in der Wasser auf den Boden perlt und sich glitzernd in einen See ergießt. Darüber schweben märchenhafte Wesen, winden sich an Blütenranken hinab. Geheimnisvolle Figuren staksen majestätisch durch das grüne Wasser.
Die etwas sanftere Atmosphäre von “The One” gefiel mir ausnehmend gut und war ganz anders als die vorhergehende Show. Ich finde es faszinierend, wie abwechslungsreich und immer wieder neu sich die Revuen im Palast darbieten können. In “The One” muss man sich richtig hineinfallen lassen. Es ist ein farbenprächtiges Märchen aus Musik, Tanz und Akrobatik, aber ohne durchgehenden roten Erzählfaden. Die eigene Vorstellungskraft ist gefragt, ebenso die Lust am Staunen und Entdecken.
Bis ins Jahr 2018 hinein hat man noch die Chance, diese gigantische Show zu erleben! Wen die Preise ein wenig abschrecken: Ich habe in der 8. Reihe und ganz außen am Rand gesessen. Der Blick von dort ist zwar nicht ganz optimal, aber trotzdem gut!
©Nicole Haarhoff
Liebe Nicole,
vielen lieben Dank für diesen Blogbeitrag. Ich habe mich schon gefragt, wie diese Revue wohl so sein mag und steht bei mir ganz oben im kommenden Jahr auf meiner Wunschliste. Es freut mich sehr, dass die Show offenbar tatsächlich so gut ist.
Viele Grüße
Wera