[Veranstaltungstipp/Werbung]
Ich habe mir gestern noch einmal die aktuelle Show Like Berlin im Wintergarten Varieté angeschaut! Eigentlich mache ich das ja nicht, mir etwas zweimal oder gar mehrmals anzuschauen, aber hier habe ich eine Ausnahme gemacht, weil sich einige der Künstler zwischenzeitlich geändert hatten. Philipp Tigris zum Beispiel, der uns gerade von so vielen Plakaten überall in der Stadt herunter, anblickt, aus einer nahezu unmöglich verdrehten Pose, war wegen anderen Verpflichtungen erst am 15. Mai dazugestoßen und ich wollte ihn unbedingt sehen!
Eigentlich hatte ich nicht geplant, erneut darüber schreiben, aber ich hatte beinahe das Gefühl, noch einmal eine ganz andere Show zu sehen, daher ein neuer Bericht von mir! Es stimmt eben doch, dass sich eine Show im Laufe der Aufführungen immer noch ein wenig verändert, vielleicht gar verbessert. Vor allem, wenn die Künstler auch wechseln und kontinuierlich gefeilt und gearbeitet wird. Like Berlin erschien mir straffer und pointierter als beim ersten Mal (5. März) und lief viel besser ineinander. Anissa Elakel und Nathalie Wecker beginnen den Abend mit dem Ende einer Berliner Clubnacht. Auf einem großen Bett zeigen sie Handstand der ganz besonderen Art. Girma Tsehai zeigt rasante Jonglage und neckisches Grinsen, Vinzenz Wagner performt eine aufsehenerregende Mischung aus Kontorsion, Breakdance und Tanz. Tarik Usman kann mit seinem Cyr Wheel beinahe fliegen und danach ist es endlich soweit: Philipp Tigris! Ich würde ja gern etwas über seine tolle und sehr sehenswerte Darbietung mit leuchtenden Hula Reifen erzählen, aber da waren Bauchmuskeln… und diese Tattoos… und im Wintergarten war es plötzlich recht warm und stickig…
Zurück zum Thema, über Girmas nackten Hütchentanz hatte ich ja bereits im letzten Bericht erzählt und die erste Hälfte beendet Bence mit seiner schwerelos schönen Performance am Luftring. Im zweiten Teil, eine meiner absoluten Lieblingsszenen dieser Show: Die fröhliche Marie Oldenbourg am Doppelschwungseil, lässig in durchlöcherten Jeans und unangestrengt sexy – für mich die Szene, die am meisten Berlin sagt! Tigris erobert noch einmal die Bühne und sicherlich einige Herzen, mit charmantem Lächeln, sexy Tattoos und einem Körper, den er unmenschlich weit verbiegen kann. Manchmal kann man kaum hinschauen, so krass wirken die Körperverrenkungen, zu denen dieser Mann fähig ist, auf das Auge. Guillaume Karpowicz hat mich bereits bei meinem letzten Besuch nachhaltig beeindruckt mit seiner sehr außergewöhnlichen Show mit einem Diabolo, das dahintickt wie die Zeit! Die Show wird mit großem Staunen beendet, Artistik am Chinesischen Mast ist immer unheimlich beeindruckend, aber Tarik und Girma bringen hier wirkungsvoll Können, Schnelligkeit und Humor in Einklang. Ein schönes Ende für eine insgesamt tolle Show!
Like Berlin kann man noch bis zum 11. Juni im wunderschönen Wintergarten Varieté erleben! Danach startet die neue Show: Sayonara Tokyo, einer Varieté Revue mit dem Thema Japan, auf die ich schon unheimlich gespannt bin!
©Nicole Haarhoff