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Ich bin ein riesiger Michael Jackson-Fan, das hatte ich ja hier schon ausführlich erzählt. Daher war ich natürlich gestern Abend im Huxleys, um die brandneue Show Michael – The True Story zu sehen, die versprach, eine Hommage an den King of Pop mit drei Sängern und Sängerinnen, einer Live-Band und einer mehrköpfigen Tanztruppe auf die Bühne zu bringen.
Wenn man ein großer Fan ist, dann sieht man eine Hommage an einen verstorbenen Künstler immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits ist es natürlich großartig, wenn man die Songs seines Idols noch einmal live performt sehen kann. Andererseits ist es traurig, dass man ihn nicht mehr selbst sehen kann. Und bei Doublen, die versuchen wie ihr Vorbild daherzukommen, kann natürlich immer einiges schiefgehen, gerade wenn das Vorbild Michael Jackson ist, der ja sowohl vom Äußeren als auch von seiner Stimme, seinem Tanzstil und seiner Gestik her sehr speziell und auf jeden Fall ein Unikat war. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass man bei Michael – The True Story, zwar einen Sänger hatte, der mit Kostüm und Aussehen dem King of Pop recht nahe kam, aber es war keine Doppelgängershow! Zwei großartige Sängerinnen nahmen die zeitlos schönen Songs des Entertainers und machten sie zu etwas eigenem. Gerade Rockröhre Anna Minges hat mich mit ihrer Interpretation der Songs total mitgerissen.
Gabriel Marian Skowerski, Andy Keller und Claus Herzog haben die Show zusammen aus der Taufe gehoben und sind, das kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen, sicher alle drei selbst große Michael-Fans. Sie haben es jedenfalls hinbekommen, eine Verbeugung in Richtung des Weltstars auf die Bühne zu bringen. Neben der achtköpfigen Band und den drei Sängern gibt es außerdem eine Dancecrew unter der Leitung von Katharina Dorochow, die sowohl mit ihren Kostümen als auch mit ihren Moves jeweils großartig zu den einzelnen Songs passten und die gerade mit ihrer Leistung zu Dirty Diana den Saal zum Toben bringen. Da kommt nämlich noch eine Artistin hinzu, die am Chinesischen Mast beeindruckt. Dazu noch die Videoeinspielungen auf der großen Leinwand im Hintergrund und heraus kommt eine gefühlvolle Show, die die besten und bekanntesten Songs aus der Karriere des Michael Jackson herauspickt und präsentiert. Man kann zu Heal the World und Man in the Mirror schwelgen und zu Beat it, Thriller und Smooth Criminal ausgelassen tanzen.
Insgesamt eine sehr schöne Fanshow, allerdings ist der Name ein klein wenig irreführend, denn wer Wahrheiten oder überraschende Enthüllungen erwartet, der wird enttäuscht. Der Erzähler führt anhand von Michaels größten Erfolgen durch dessen künstlerisches Wirken, über seine traurige Kindheit, seine holprige Familiengeschichte oder die Kontroversen seines Erwachsenenlebens wird nichts gesagt. Es ist und bleibt eine Hommage an den King of Pop, eine durchweg positive und sehnsüchtige Erzählung über einen der größten Künstler aller Zeiten.
©Nicole Haarhoff