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Am Wochenende habe ich zum allerersten Mal ein Programm von Georgette Dee gesehen. Bei der Neujahrsgala im Konzerthaus Berlin hat die bekannte Diseuse zwar ein paar Lieder zum Besten gegeben, aber ein komplettes Konzert wollte ich natürlich auch mal erleben. Und da am Wochenende die Berlinpremiere ihres neusten abendfüllenden Programms Mensch war, war das natürlich eine perfekte Gelegenheit.
In ihrer langen schwarzen Robe, die immer wieder neckisch über eine Schulter fällt, erobert die Dee die Bühne und hält das Publikum den ganzen Abend über fest in ihrem Griff. Sie parliert reizend über ihre drei Omas – Emma, Elsa und Ella – die ihr Leben mit einem unendlichen Schatz von klugen Redensarten bereicherten, über den schönen Herbert – Liebe ihrer Jugend und über das Leben ganz allgemein. Sie spricht über das Alter, über die Liebe, über den Kulturbetrieb, immer freundlich, manchmal ein klein wenig spitz und manchmal anzüglich, immer als würde man daheim in ihrem Wohnzimmer sitzen, gute Freunde bei einem Glas Wein.
Und dann singt sie, heiser und sanft, dann wieder grollend und eindringlich, bekannte Lieder und auch eigene Werke, Chansons, am Klavier begleitet von Terry Truck. Das Wunderbare des Abends ist die Atmosphäre, die Georgette Dee im Tipi am Kanzleramt zu erschaffen weiß, mit schlauen, schönen Liedern und lustigen, lebensklugen Anekdoten und Geschichten. Ein rundherum schöner, empfehlenswerter Abend.
Georgette Dee ist am 4. November wieder im Tipi am Kanzleramt zu sehen, da wird es dann auch schon das winterliche Menü geben, das wirklich ganz großartig klingt, schnuppert mal vorbei.
©Nicole Haarhoff