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Muttis Kinder sind mit einem neuen Programm im Tipi am Kanzleramt und erneut haben sie mir absolut großartig gefallen! Wer sie bisher noch nicht kennt, dem lege ich sie hiermit aufs nachdrücklichste ans Herz. Ihr werdet genauso schnell Fans werden wie ich. Versprochen!
Muttis Kinder, das sind Claudia Graue, Marcus Melzwig und Christopher Nell. Sie kommen auf die Bühne und wie sie da stehen, allein das erntet schon die ersten Lacher des Abends. Schnieke hergerichtet, ordentlich und adrett, drängeln sie sich aneinander wie Rehe im Scheinwerferlicht. Freundlich in die Runde lächelnd und nickend sehen sie aus wie… nun ja, wie Muttis Kinder eben. Wie aufgereiht zum Appell bei der Urgroßmutter oder bei der Erbtante. Marcus Melzwig entfaltet penibel einen Zettel, legt ihn umständlich auf dem Boden bereit. Man räuspert sich, man lächelt, man nickt und… es geht los!
Muttis Kinder singen. Sie singen a capalla, sie singen moderne Songs aus Rock und Pop, zusammengefügt, aufpoliert, langgezogen, kleingepresst. Manchmal hört man sekundenlang zu, ohne den Song erkennen zu können, obwohl einem der Songtext unglaublich bekannt vorkommt. Sie fügen zusammen, was eigentlich nicht zusammengehört und heraus kommen ganz neue, funkelnde Diamanten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Ronja Räubertochter und Metallica auch nur annähernd etwas gemeinsam haben? Haben sie. Wenn das Räuberclan-Lied mit Nothing Else Matters zusammentrifft nämlich. Das gleiche trifft übrigens auf Bibi & Tina und Billy Idol zu. Hex Hex!
Wer sich jetzt fragt, was an A-capella-Sängern so witzig ist: Es sind diese Drei! Sie sind alle drei auch großartige Darsteller, ihre Mimik ist einfach klasse. Wenn Marcus Melzwig “Bubblebutt, my Bubblebutt” singt und dazu vollkommen ausrastet und selbstvergessen twerkt, dann ist das an sich recht witzig, aber noch witziger macht es der entrüstet-empörte Gesichtsausdruck seiner Nachbarin Claudia Graue, die ihn immer wieder vollkommen entgeistert von der Seite ansieht.
Anfang 2018 sind Muttis Kinder in der Bar jeder Vernunft, dem Schwesterzelt des Tipi am Kanzleramt zu sehen. Wer zu Weihnachten Freude verschenken will, der sollte Eintrittskarten unter den Baum legen! Ein wenig aktuelles Musikwissen und Englischkenntnisse sind allerdings von Vorteil. Vor uns saß ein älteres Ehepaar und die waren bei manchen Gags, die sich auf die englischen Lyrics bezogen, ein klein wenig verloren.
©Nicole Haarhoff ©Alice Ionescu Photography