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Wer meine Blogbeiträge kennt, der weiß es: Ich kritisiere nicht, ich empfehle. Wenn mir ein Stück, eine Veranstaltung nicht gut gefällt, dann schreibe ich auch nicht darüber. Ich bin der Meinung, dass man mehr als genug Kritiken findet, ob Online oder in den Printmedien, auf meinem Blog möchte ich Tipps geben, was man sich angucken kann, weil es mir Spaß bereitet oder mich beeindruckt hat. Daher habe ich auch ganz schön mit mir gerungen, ob ich heute über Nostradamus – Wanderer der Welten schreiben soll oder nicht. Und habe mich dann dafür entschieden, weil: ExperiDance ist eine unheimlich tolle und sehr sehenswerte ungarische Tanztruppe, die mich bereits im letzten Jahr mit ihrem Programm Sissi sehr beeindruckt hat. Sie mischen klassisches Ballett, modernen Tanz und ungarischen Volkstanz auf innovative Art und Weise. Dem künstlerischen Leiter und Choreographen Sándor Román ist es wichtig, dem traditionellen ungarischen Tanz ein neues Gewand zu geben und seine Schönheit in die heutige Zeit zu transportieren. Das gelingt ihm auch ganz hervorragend und sowohl in Sissi als auch in Nostradamus zeigten seine Tänzer und Tänzerinnen ungewöhnliche und beeindruckende Schritte, wie man sie so noch nicht gesehen hat.
Was gibt es also zu meckern? Während die Geschichte in Sissi sich nur durch die Tänze entfaltete, hat man sich für Nostradamus etwas neues ausgedacht: Nostradamus wird von Michael Robert Rhein dargestellt, Fans kennen ihn als Sänger und Frontmann der Mittelalterband In Extremo. Er erzählt ein wenig über seinen Namensgeber und über dessen meist düstere und nur selten positive Voraussagen. Genervt davon, dass alle ihn als Schwarzseher ansehen, macht er sich mit seiner Frau und zwei Spießgesellen auf, um an die Orte zu reisen, denen er Gutes prophezeit hat. Die Tänzer und Tänzerinnen stellen dann das jeweilige Land, sei es Indien, Japan, China oder Russland, durch ihre Choreographien dar. Und während die Darbietungen toll sind, alle Tänzer hochprofessionell und beeindruckend, die Kostüme sehr hübsch anzusehen und die Akrobatik atemberaubend, ist die Story unheimlich platt, albern und sinnlos. Ich wünschte wirklich, die hätte man komplett weggelassen.
Ich kann euch also Nostradamus – Wanderer der Welten für die reine Tanzkunst sehr ans Herz liegen, die ist sehr schön anzusehen. Die Geschichte macht nur einen kleinen Teil des Abends aus und daher empfehle ich euch den Abend trotzdem. Die Szenen der “Erzähler” sind ja auch als Comedyeinlage zu sehen – vielleicht ist es auch einfach nicht meine Art von Humor. Schaut es euch also selbst an und sagt mir dann, was ihr denkt. Noch bis Sonntag im Admiralspalast Berlin, weitere Infos und Karten gibt es hier.
©Nicole Haarhoff ©Bilder: ExperiDance