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Im Zuge meines Beitrags über sehenswerte Silvesterveranstaltungen in Berlin bin ich über ein Konzert der besonderen Art gestolpert: Das Deutsche Symphonie Orchester spielt alljährlich ein Silvesterkonzert. Und eines Tages, im Jahr 2003, gab es einen folgenschweren Irrtum: Der große Saal des Tempodroms war zwar gebucht worden, aber dort gastierten auch schon die Artisten und Künstler des Circus Roncalli zum traditionellen Weihnachtszirkus! Man arrangierte sich und improvisierte einen Abend, bei dem sowohl die Musiker als auch die Artisten auftraten. Und dieses gewagte Experiment kam beim Publikum derart gut an, dass daraus eine Symbiose wurde, die jeden Winter erneut zelebriert wird.

Unter der musikalischen Leitung von John Wilson spielten die Musiker des DSO und sang die Sängerin und Entertainerin Kim Criswell. Ich hatte sie schon einmal im Konzerthaus erlebt und war absolut hingerissen von der temperamentvollen Sängerin, die sich mit Leib und Seele in die Musik hineinwirft. John Wilson hat, passend zu den atemberaubenden Kunststücken in der Manege ein mal feuriges und dann wieder sanft-liebliches Programm zusammengestellt, bei dem auch der Klassiklaie (ich) auf seine Kosten kommt, wenn bekannte Filmmelodien erklingen (Harry Potter!!). Hach und die Circusartisten! Hach! Der Circus Roncalli ist mit großem Abstand der schönste, wunderbarste und märchenhafteste Zirkus Deutschlands oder vielleicht gar auch darüber hinaus. Nicht nur die Künstler auf der Bühne, sondern auch das ganze Drumherum, die antiken Zirkuswagen, die livrierten Mitarbeiter, der Duft nach Popcorn und Magie – all das macht den unvergleichlichen Zauber des Circus Roncalli aus, der nicht nur die Herzen der Kinder hochschlagen lässt, sondern auch beim erwachsenen Publikum für Ahs und Ohs sorgt.

Die beiden schönen Töchter des Zirkuschefs Bernhard Paul verzaubern an diesem Abend ebenso wie die berühmten Clowns, für die Roncalli so beliebt und berühmt ist: der Weißclown, der auf seinen Fingerspitzen Musik macht zum Beispiel oder der poetisch-verträumte Steampunk-Clown Carillon, dessen Seifenblasen schimmernd zurück in die Kindheit versetzen. Aber auch Action gibt es, eine ganze Truppe verrückter Luftakrobaten schnellt schwerelos, von zwei gigantischen Trampolins aus, meterhoch in die Höhe und geht scheinbar schwerelos Hauswände hinauf. Eine zarte Ballerina läuft auf ihren Zehenspitzen über ein Hochseil, mit ihrem Outfit und dem großen roten Fächer, mit dem sie ihr Gleichgewicht hält, wirkt sie wie aus der Zeit gefallen.

Der Circus Roncalli bringt wie kein anderer Zirkus Poesie, Grazie und Schönheit auf die Bühne. Der Besuch ist wie ein Abend des Seelenstreichelns. Eigentlich müssten Ärzte die Eintrittskarten verschreiben, für das Wohlbefinden von Herz und Seele. Wer die Vorstellung im Tempodrom verpasst hat, der muss nicht traurig sein, denn Roncalli befindet sich ab März auf großer Tournee durch Deutschland und Österreich und kommt sicher auch in eure Nähe! Ein Besuch im Originalzelt ist sowieso am allerschönsten! Tourneedaten, weitere Informationen und Tickets bekommt ihr hier. Für Konzerte des DSO könnt ihr hier schauen.

©Nicole Haarhoff

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