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Ich war mir zugegebenermaßen nicht ganz sicher mit Wahnsinn. Schließlich überzeugt hat mich dann Ich war noch niemals in New York. Das Musical mit Udo Jürgens Liedern, das ich 2016 im Theater des Westens gesehen habe und dessen Verfilmung jetzt gerade in Arbeit ist. Damals war ich mir auch sehr unsicher, weil Udo Jürgens und seine Lieder, genau wie Wolfgang Petry, eigentlich nicht mein Ding sind. Aber im Endeffekt hat mich das Musical dann total bezaubern können, mit tollen Liedern (obwohl ich gar kein Fan bin, kannte ich sie überraschenderweise beinahe alle) und einer fetzigen, mitreißenden Story, die eindeutig nicht nur die eingefleischten Jürgens-Fans für sich gewann. Also, warum nicht auch dem Wahnsinn eine Chance geben. Genau wie bei “New York” hat man auch hier die bekannten Hits aus der langen Karriere eines beliebten Schlagerkönigs genommen und hat um sie herum eine Geschichte gebastelt:

Wir sind das Ruhrgebiet!

Der junge Tobi (Thomas Hohler) hat große Rockstarträume. Er spielt in kleinen Kneipen im Ruhrpott, bis es endlich so weit ist und der große Durchbruch kommt. Sein Vater Karsten (Detlef Leistenschneider) hat zu diesem Thema einiges zu sagen, aber nichts davon gut. Er hatte selbst mal solche Träume, aber sie zerplatzten als Eintagsfliege, eine Erfahrung, die er seinem Sohn unbedingt ersparen will. Mutti Gabi (Jessica Kessler) versucht zwischen ihren beiden Männern zu vermitteln, aber die beiden Sturköpfe prallen immer wieder heftig gegeneinander. Bei einem von Tobis Auftritten sitzt auch Sabine (Vera Bolten) im Publikum. Sie wartet auf ihren Mann Peter (Enrico De Pieri). Mal wieder. In zwanzig Jahren Ehe hat er sie oft für seine Speditionsfirma allein gelassen, so auch heute, obwohl es ihr Hochzeitstag ist. Und als er endlich kommt, muss er eigentlich auch gleich wieder los. Sabine hat entgültig genug und fordert noch in der Kneipe resolut die Scheidung.

Verlieben Verloren Vergessen Verzeihen

Während Tobi mit seiner hübschen Kneipenbekanntschaft Gianna (Dorina Garuci) turtelt, torkelt der überraschte Peter ratlos und planlos durch die Gegend. Verzweifelt ruft er seinen besten Kumpel Wolf (Mischa Mang) an. Blöd nur, dass der ihm gleich die nächste Breitseite verpasst, indem er ihm ein böses Geheimnis verrät. Kurzentschlossen macht Peter sich auf nach Spanien, um seine Ehe doch noch zu retten. Und Tobi und Gianna trampen zufällig zeitgleich ebenfalls nach Spanien, um an einem Musikfest teilzunehmen, Karsten und Gabi dicht auf ihren Fersen. Singend und tanzend streben nun vier Paare ihrem Happy End (oder nicht?) entgegen…

Der Himmel brennt

Wolfgang Petrys größte Hits sind zu einem eingängigen, lustigen Musical zusammengestellt worden, das seine langjährigen Fans begeistern wird. Und die Musicalfans kommen auf ihre Kosten, weil alle Beteiligten, allen voran die sympathisch-rotzigen Gabi und Karsten, sehr gute Sänger sind und den bekannten Hits des Armbändchen-Barden ein ganz neues Leben einhauchen. Mein neues Lieblingsmusical ist es nicht, weil es nach wie vor einfach nicht meine Musik ist, aber selbst ich hatte meinen Spaß und einen netten Abend. Es war auf keinen Fall Hölle, Hölle, Hölle!!

©Nicole Haarhoff

 

 

 

 

 

 

 

 

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