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Vor einigen Jahren habe ich noch bei Hugendubel gearbeitet, eine Zeit lang auch in der Filiale Neukölln, die es mittlerweile nur noch in ganz abgespeckter Form gibt, so weit ich weiß. Damals haben wir auch einen kleinen Teil des Kartenvorverkaufs für den Heimathafen Neukölln übernommen, der ja nur ein Stückchen die Karl-Marx-Allee hinauf liegt. Während das eigentlich keine allzu große Sache war, wurde der Fujiama Nightclub schon damals regelrecht überrannt. Als eine der wenigen Vorstellungen (jedenfalls so weit ich mich erinnere) war der Nightclub bei uns immer ausverkauft. Und wir kleinen Buchhändlerinnen wussten gar nicht, was das eigentlich sein sollte: Fujiama Nightclub? Erst eine ganze Weile später, als ich dann Mitglied bei TwoTickets geworden war, habe ich den Club dann selbst zum ersten Mal als Gast besucht und bin sofort zum großen Fan geworden. Mittlerweile war ich schon drei oder vier Mal dort und jedes Mal wurde ein spitzenmäßiges, abwechslungsreiches Potpourri aus Neuköllner Talent gezeigt, wie man es nur dort findet, durch Allroundtalent Morris Perry präsentiert wie eine hochprofessionelle Revue am glitzernden Broadway.
Am Samstag war es nun mal wieder so weit, um 20:30 öffneten sich die Türen zur neusten Clubausgabe und es ging direkt nach New York, mit heißblütigem Jazz von den Sweet Peanuts. Morris Perry führt elegant und souverän wie eh und je durch die talentgespickte Show, dieses Mal mit dabei: Schüler der Musikschule Paul Hindemith Neukölln. Samuel Bertz, Lucia Bernadas Cavallini, Maret Dehnke, Elisa Kostka, Rebecca Lorenz, Ömer Örgey, Veronika de Vries, Hannah Malou Wagner und Viola Wanke machen eine studienvorbereitende Ausbildung für Musical und Musiktheater und haben allesamt eine steile Karriere vor sich, denn ihre Stimmen sind wirklich großartig! Vor allem der Mistkäfer haut einen wirklich um! Wer mir nicht glaubt, der kann das Musical Der Löwe, der nicht schreiben konnte, aus dem sie Teile vorstellten, vom 29. Juni bis zum 8. Juli im Theater O-Tonart live erleben und sich selbst ein Bild machen.
Die Neuköllner HipHop-Gruppe I hate my Crew konnte ich schon einige Male beim Nightclub sehen, sie sind immer wieder ein Genuss! Neu dabei (zumindest für mich) war die Gruppe Entourage, ein Künstlerkollektiv, das sich auf Zirkusperformances, Feuershows und LED-Zauber spezialisiert hat und deren Kostüme und märchenhafte Acts mich sofort gefesselt haben. Steampunkzauber und artistische Leuchtshows sind eben genau mein Ding.
Die Akrobatin Bronwen Pattison habe ich auch schon mehrmals gesehen, bei der Vaudeville Variety Burlesque Revue zum Beispiel und bei David Pereiras Show im Wintergarten, sie macht schwerelos elegante Luftakrobatik, immer wieder sehr schön anzusehen. Lynelle Jonsson singt klassisch, aber auch jazzig, während Schauspielerin Ulla Renneke Humor in den talentreichen Abend einbringt, als ernste Amtsvertreterin mit Stock im Popo hält sie Morris und seine jungen Talente sehr in Atem, bis zum glamourösen Showdown. Wieder einmal ein sehenswerter, hörenswerter und auch sehr leckerer Abend, denn zur Pause gibt es traditionsgemäß leckere kleine Snacks aus Neukölln. Eine wirklich spannende Veranstaltungsreihe, die uns tolle neue Talente, made in Berlin, näherbringt, bevor wir sie dann über kurz oder lang auf den großen Bühnen der Welt sehen werden.
©Nicole Haarhoff ©Bilder: Fujiama Nightclub Urban Music – ©Daniela Incoronato
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