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Als der gute Goethe noch ein junger Hüpfer war, da schrieb er die Komödie “Die Mitschuldigen” und spielte gar selbst eine der Rollen! Das schöne Open Air Monbijou Theater an der Museumsinsel hat sich nun den wenig gespielten Stoff geschnappt und daraus eine schöne, lustige und wunderbar schlüpfrig-anzügliche Posse gemacht, bei dem die ersten Reihe direkt mitspielen darf!
Söller (Jonas Kling), ein dem Bier und den Weibern etwas zu sehr zugetaner Mann, beginnt den Abend torkelnd und auf die aktuelle Politik schimpfend (AfD und Trump kommen nicht gut weg), er hat es aber auch nicht leicht, der Arme. Nicht nur hat sich der ehemalige Liebhaber seiner Frau (Rosa Landers) im Gasthof seines Schwiegervaters (Holger Güttersberger) breit gemacht, es scheint auch, als wären weder Ehefrau noch Schwiegerpapa Söller sehr zugetan. Die Frau fügt sich ihm nur sehr widerwillig, der Schwiegervater ist offen feindselig. Und Alcest (Florian Kleine)? Der ehemalige Liebhaber? Ein eingebildeter Gecke, der keinen Hehl aus seinen Gefühlen für die kleine Frau macht. Überaus aufdringlich wirft er sich an die brave Ehefrau Sophie heran, die sich wehrt und windet, doch sich schließlich doch noch erweichen lässt und des nächtens in sein Zimmer huscht… wo sich bereits Söller befindet. Panisch, im Dunkeln alle nichts sehend, winden die Drei sich umeinander, ehe sie alle enttäuscht das Zimmer verlassen, keiner von ihnen hat bekommen, weswegen er im Zimmer war…oder? Wo ist das Geld aus Alcests Schatulle?
Ob feuchtfröhlicher Söller, emsigheitere Sophie in wunderbarem Kostüm, schlagerschmetternder Schwiegerpapa oder eingebildet-eitler Alcest – sie alle sind einfach wunderbar, eine wunderbar leichte Sommerkomödie, die sehr gut in das idyllische Holztheater im Monbijoupark passt. Als nächstes schaue ich dann “Die Räuber”, bin schon sehr gespannt!
©Nicole Haarhoff