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Schweißtreibend! Das sind zur Zeit alle unsere Tage – schweißtreibend. Aber in der Komischen Oper fand gestern Abend eine Deutschlandpremiere statt, die dieses Attribut mehr als verdient hat. Die zwölf außergewöhnlichen Tänzer, die die Bühne in Brand setzten, waren am Ende der 85minütigen Show schweißgebadet und das ist auch wirklich kein Wunder!

Der Gauchotanz hat in Argentinien Tradition. Die Gauchos, die nomadenhaft durch die Argentinische Pampa zogen, auf der Suche nach wilden Rindern und Pferden, sie sind die diejenigen, die sich mit dem Männertanz Malambo maßen. Seit jeher begleitet von Trommel und Gitarre, sind ihre Tanzschritte oft Kampfansage, sind arrogant, beinahe anmaßend, dann aber auch wieder fröhlich. Mit viel Imponiergehabe und in den Nacken geworfenen Lockenmähnen fordern sich die Männer gegenseitig immer weiter heraus. Ihre Hüften bewegen sich, als wären sie nicht mit dem Rest ihres Körpers verbunden. Sie stampfen und springen so schnell, dass es mit dem bloßen Auge oft kaum zu verfolgen ist.

Mit den Boleadoras, den Peitschen mit drei Steinen am Ende, mit denen die Gauchos ihre Beute zu fangen pflegten, kommt nochmal eine ganz neue Komponente zu den feurigen Tänzen hinzu. Die Bewegung des Lassos ist blitzschnell, die Tänzer nutzen sie beinahe wie Springseile, aber auch als Musikinstrument, denn sie knallen im Takt zu Trommel und Gitarre auf den Boden und befeuern die Schritte der Männer! Ein unglaubliches und wahnsinnig beeindruckendes Schauspiel, wie ich es so noch nie gesehen habe!

Die zwölf Gauchos, jeder einzelne von ihnen ein großer Könner, sind noch bis zum 29. Juli in Berlin zu sehen, Ihr solltet Euch dieses ganz besondere, in Deutschland selten zu sehende, Tanzereignis nicht entgehen lassen! Danach ist Che Malambo dann in Köln.

©Nicole Haarhoff  ©Bilder: BB Promotion