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Nach meinem Wellnessaufenthalt auf der Kirscheninsel und meinem Kulturausflug in die schöne Schorfheide, war ich nun wieder einmal in Brandenburg unterwegs und habe eine sehr spannende und ungewöhnliche Ausflugsmöglichkeit erkundet, die einen ganz besonderen Twist bietet:

Schlafen im sleeperoo

Diejenigen unter euch, die der VOX-Sendung “Die Höhle der Löwen” folgen, die kennen das Konzept vielleicht schon. Ich, die ich keinen Fernseher habe, bin durch die diversen Reiseblogger darauf aufmerksam geworden, die bereits über das innovative Konzept berichtet haben: der sleeperoo ist ein quasi ein wetterfestes Zelt der Luxusklasse, mit abgerundeten, festen Ecken, großen Panoramafenstern und dicken, kuscheligen Matratzen. Glamping eben! Das ist aber nicht alles, der Clou kommt noch. Die sleeperoo-Cubes stehen an sorgfältig ausgesuchten Orten, an denen man sonst wohl eher nicht übernachtet: in einer Kirche, im Klostergarten, mitten auf einer Seebrücke oder eben… in einem Museum! Nachts im Museum! Wer wollte das nicht schon einmal erleben?

Museumsdorf Baruther Glashütte

Etwa sechzig Kilometer von Berlin entfernt im Landkreis Teltow-Fläming befindet sich das Museumsdorf Baruther Glashütte und eben dort steht nun einer der sleeperoo Cubes und wartet auf mutige Abenteurer! Denn eins kann ich euch sagen: ein wenig mulmig ist einem schon, wenn alle Besucher und auch die Mitarbeiter nach Hause gegangen sind und das alte Gebäude sich seufzend und knarrend zur Ruhe begibt. Zwar hat uns der freundliche Museumsleiter Herr Goes alles ganz genau erklärt und gezeigt, aber es ist nun einmal nicht alltäglich, das man ganz allein zwischen all den Exponaten hindurch schleichen darf, um sich abends die Zähne im Bad hinter dem Besuchertresen zu putzen! Im benachbarten Museumsshop glänzen und glitzern im Halbdunkel die Glaskostbarkeiten, die hier mundgeblasen werden wie schon seit dreihundert Jahren. Das Museumsdorf ist ganz dem Handwerk verschrieben, man lernt nicht nur etwas über die Geschichte des Ortes und seiner Bewohner, deren Zahl zu seinen emsigsten Glanzzeiten mit den Arbeitern und ihren Familien bei etwa fünfhundert Seelen lag, sondern man kann auch Handwerk in Aktion sehen. Es gibt neben den verschiedenen Glaskünstlern auch eine Töpferei, in der man Keramiker Axel Rottstock bei der Arbeit zusehen kann und in der man lecker Kaffee und Kuchen auf seinen Werken serviert bekommt. Es gibt den Puppendoktor Martin Plath und eine Dorfschmiede, in der man unter der Anleitung des Schmiedes Peter Paul Steinfurt selbst ein Messer schmieden kann! Im Leinenkontor bekommt man exklusive Hüte der Hutmacherin Joanna Plewa, Uta Winter dagegen stellt allerlei naturkosmetische Produkte her, von wunderbar duftenden Seifen über Deo bis hin zu Haarpflege, hier ist alles liebevoll handgemacht aus vegetarischen Rohstoffen, zu beschnuppern im Seifee.

Alles handgemacht im Museumsdorf

Überhaupt ist das Museumsdorf ein wahres Shoppingparadies. Überall diese von Hand hergestellten und wunderschön präsentierten Kleinigkeiten, von duftenden Kräutermischungen über wuschelweiche Schals bei Cordula Albrecht im Ros(t)ige Zeiten bis hin zu mit Chili gewürzter Trinkschokolade. Alles in den schönen historischen Häusern, umgeben von den Requisiten von damals, im Café Albertine, wo wir den besten Schokokuchen der Welt essen, wird beim Zahlvorgang stilecht an der alten Registrierkasse gekurbelt! Womit wir direkt bei den Genussmomenten angekommen wären, denn für den Gaumen bietet das Museumsdorf auch mehr als genug: im alten Dorfkonsum gibt es viele, viele leckere hausgemachte Wurstspezialitäten. Ich empfehle euch das Probierangebot mit frischem Brot, Hausmacherleberwurst, Schmalz, Spreewaldgurke und Knacker! Wir haben uns das als Betthupferl mit in unseren sleeperoo genommen und es war unheimlich lecker.

Nachts im Museum

Zurück zum sleeperoo: um 17 Uhr schließt das Museum und dann wird man eingeschlossen. Das hat mich zunächst etwas abgeschreckt, aber Tatsache ist: nach 17 Uhr ist in den Wintermonaten im Museumsdorf auch Schluss, die Läden schließen, auch der Gasthof Reuner (unbedingt besuchen, furchtbar gute Hausmannskost) macht dann bald die Schotten dicht. Da es dann auch dunkel wird und der Wind unangenehm um die Häuser pfiff, waren wir ganz froh, dass wir es uns gemütlich machen konnten. Das Museum ist angenehm beheizt, wir sahen uns in Ruhe die Ausstellung an, stießen mit dem Wein aus unserer Chillbox an und schliefen schließlich sehr warm behütet in unserem kleinen Cube ein. Insgesamt eine außergewöhnliche, sehr besondere und spannende Ausflugsvariation. Mit dem Museumsdorf Baruther Glashütte hat sleeperoo wirklich einen tollen Kooperationspartner gefunden. Es gibt mehr als genug zu sehen und zu erleben, man kann sich für diverse Kurse anmelden und es gibt einige besondere Termine, zu denen das Museumsdorf dann in ganz besonderem Glanz erstrahlen wird, zum Beispiel an den sogenannten Hüttenabenden und zur Weihnachtsmarktsaison! Das ist bestimmt wunderbar urig und sehr bezaubernd. Ich glaube auch, dass dieser Besuch der ganzen Familie Spaß macht. In den Cube passt übrigens auch noch ein kleines Kind, zwischen die Eltern in die Besucherritze quasi, das Bett ist wirklich groß genug.

Wer nun Lust bekommen hat, in einem sleeperoo zu nächtigen, es gibt noch viele, viele weitere tolle Spots, schaut mal hier. Und natürlich könnt ihr dort auch direkt buchen, wenn ihr eine Nacht im Museum Baruther Glashütte verbringen möchtet. Weitere Infos zum Museumsdorf findet ihr hier. Wenn ihr über sleeperoo gebucht habt, dann meldet ihr euch am besten auch gleich für die Kurse an, die ihr besuchen möchtet! Und bringt bloß genug Zeit mit, am besten gleich morgens anreisen und dann zwei volle Tage nutzen, es gibt so viel zu sehen, ihr schafft sonst nicht alles!

©Nicole Haarhoff