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1980 in New York City. An der prestigeträchtigen Highschool of Performing Arts haben sich gerade aus einer gigantischen Masse an Bewerbern eine Handvoll herausgetan, die die wenigen Plätze im neuen Jahrgang besetzen werden. Sie sind die Crème de la Crème, sagt Lehrerin Sherman in ihrer Willkommensansprache. Die Besten der Besten! Aber von ihnen wird erwartet, dass sie sich nicht nur in ihren gewählten künstlerischen Fächern gut machen, auch in den normalen Schulfächern müssen sie einen gewissen Standard halten, sonst droht ihnen der Rausschmiss.

Kein Problem, denken die Schüler, haben sie doch schon hart genug arbeiten müssen, um überhaupt bis hierher zu kommen! Sie  alle haben große Träume von Ruhm, Erfolg und Reichtum. Und jeder einzelne von ihnen ist bereit, noch einen Schritt weiter zu gehen, um diese Träume auch Wirklichkeit werden zu lassen. Carmen (Stephanie Rojas) ist eine von denen, die sich ganz besonders ins Zeug legen, neben dem Schulunterricht besucht sie auch noch fleißig Auditions, um ihrem Traum vom Ruhm so schnell wie möglich nahe zu kommen. Dieses unheimliche Tempo kann sie allerdings nur mit Hilfe von Aufputschmitteln halten. Tyrone (Jamal Kane Crawford) dagegen hat ganz andere Probleme. Der Ausnahmetänzer aus dem Ghetto legt sich nicht nur mit seiner (vermeintlich) reichen Tanzpartnerin Iris (Jorgie Porter) an, sondern auch direkt mit seiner Lehrerin Miss Sherman (Mica Paris), die mit Nachdruck auch gute Noten in den anderen Fächern von ihm fordert. Die Schauspielschülerin Serena (Molly McGuire) verliebt sich Hals über Kopf in den ernsten Nick (Keith Jack), der aber vor allem Shakespeare im Kopf hat und weniger an Romanzen im wahren Leben interessiert ist. Und die fröhliche Tänzerin Mabel (Hayley Johnston) hat wiederum ganz eigene Probleme: Sie isst einfach zu gerne und hat Schwierigkeiten, die erforderliche schlanke Tänzerfigur zu halten.

Wir begleiten Carmen, Tyrone, Iris, Serena, Nick und Mabel, sowie Schlomo (Simon Anthony), Joe Albey Brookes), Goody (Alexander Zane) und Lampchops (Louisa Beadel) durch die Schuljahre, erleben Liebesgeschichten und Streits, Erfolge und Rückschläge. Bis sie alle die Abschluss-Roben tragen und den Weg in die Welt antreten dürfen, ist es ein weiter Weg.

Zum 30. Geburtstag von “Fame” ist das Musical seit dem letzten Jahr auf großer Tournee und nun für einige Tage in Berlin zu Gast. Und was soll ich sagen? Schaut es euch an! Lasst euch dieses Musical nicht entgehen, es ist ein Fest! Jeder einzelne Sänger, jede einzelne Sängerin ist große Klasse, wenn Stephanie Rojas den Titelhit “Fame” schmettert oder Miss Sherman alias Mica Paris stimmgewaltig über ihre Kinder “These are my Children” intoniert, dann ist das wirklich beeindruckend. Aber auch alle anderen Rollen sind so gut besetzt, als wären die Schauspieler nur für diese bestimmte Rolle geboren. Ob der schüchterne Schlomo, die lebensfrohe Mabel oder der ernsthafte Nick, sie alle singen, tanzen und performen wirklich grandios! Auch die Bühnenausstattung mit Jahrbuchbildern aus der Vergangenheit und die Kostüme sind toll.

Ein sehr, sehr mitreißendes Musicalerlebnis mit spielfreudigen, enthusiastischen Performern und gigantisch-guten Sängerinnen und Sängern. Auch, dass die Musikstudierenden tatsächlich auf der Bühne ihre Instrumente spielen fand ich toll!

©Nicole Haarhoff Bild: ©Tristam Kenton