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Nicht gerade Berlin und Umgebung – ich gebe es ja zu! Aber ich war zum Vainstream Festival im Münsterland, kaum eine halbe Stunde Zugfahrt von Oberhausen entfernt, es lag also nahe, mir das Musical Bat out of Hell anzuschauen!

Wie viele andere Menschen auch, kann ich “I would do anything for love” auf Kommando Ton für Ton singen, eine Zeit lang konnte man dem Lied ja kaum entkommen. Ansonsten bin ich kein ausgesprochener Meatloaf-Fan und hatte keine speziellen Erwartungen an das Musical. Und wurde richtig geflasht! Mir hat es großen Spaß gemacht und ich war traurig, dass die Cast sich vor halbleeren Reihen die Seele aus dem Leib spielen musste. Aber nichtsdestotrotz haben sie eine tolle Show geboten:

Ein dystopisches Setting. Die Armen unten in heruntergekommen verwaisten U-Bahn Schächten, die Reichen oben in Glastürmen. Und der reichste und mächtigste Mann ist Falco. Er hält mit einer Privatarmee und brutaler Gewalt “The Lost”, eine Gruppe immerjunger Menschen, in Schach, die vor vielen Jahren durch chemische Kriege quasi eingefroren wurden, so das sie niemals altern. Der Anführer der Lost ist ein junger Rebell namens Strat und wie könnte es auch anders sein, in bester Romeo & Julia Manier verliebt er sich ausgerechnet in Falcos einziges Kind, das Mädchen Raven. Falco ist natürlich außer sich. Seine Frau, Ravens Mutter Sloane, eine typische immer leicht beschwipste und spitzzüngige Salonlöwin dagegen kann die Gefühle ihrer Tochter, die Strats Gefühle erwidert, besser nachvollziehen. Es kommt, wie es kommen muss, Falco bricht voller Zorn über die Lost herein und es kommt zu tragischen Ereignissen, die das Leben aller für immer verändern.

Neben dem Emo-Pärchen Strat (Antonio Calanna) und Raven (Sarah Kornfeld), sowie den Schickimucki-Eltern Falco (Alex Melcher) und Sloane (Anna-Julia Rogers), sind natürlich die Lost, die Ragtag-Gruppe die niemals altert, der Star des Abends. Allen voran Zahara (Aisata Blackman) und Jagwire (Benet Monteiro), die für die romantischsten Momente des Abends sorgen. Ihre Stimmen sind einfach toll, haben mir persönlich tatsächlich noch besser gefallen als die von Strat und Raven. Aber am allermeisten mochte ich Anna-Julia Rogers alias Sloane, die Rockerbraut-Mama. Ihre Entwicklung im Laufe des Abends ist die spannenste und interessanteste, sie ist sexy und witzig, ich fand sie einfach toll!

Feuerstösse, Konfetti und Motorräder auf der Bühne. Tolle Stimmen, rockige Songs – also ich kann euch Bat out of Hell nur empfehlen, das Musical macht richtig viel Spaß! Ich hätte mir mehr Songs auf englisch gewünscht, aber ich nehme an, vielen gefällt genau das. “I would do anything for Love”, unser aller Lieblingslied, war zumindest auf deutsch und englisch!

©Nicole Haarhoff