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Eine wunderbare Tradition: Jedes Jahr wird mit den Absolventen der Staatlichen Artistenschule Berlin ein Abschlussprogramm zusammengestellt, das dann drei Monate durch Deutschland tourt und überall zeigt, was die jungen Frauen und Männer in ihren Schuljahren gelernt haben, bevor sie sich dann alle auf die Varietés, Zirkusse und Shows dieser Welt verteilen, um berühmte Künstler zu werden, die wir nur noch beim Monte Carlo Festival im Fernsehen bestaunen dürfen. Unsere Chance also, die Stars von morgen ganz am Anfang ihrer Karriere zu bestaunen!

Ich bin nun, glaube ich, zum sechsten oder siebten Mal dabei gewesen und zwar immer beim Abschluss ihrer Tour, wenn sie nach einer dreimonatigen Schleife wieder “nach Hause” kommen und im alterwürdigen Wintergarten Varieté  ihre letzte Vorstellung zeigen. Auch in diesem Jahr, genau wie im Jahr 2016 die Show “Initial”, hat Karl-Heinz Helmschrot die Regie geführt und hat aus sieben einzelnen Künstlern ein Gesamtkunstwerk geschaffen. Und da er selbst Musiker ist (Gitarre und Kontrabass), was liegt da näher, als auch das musikalische Können der Absolventen in die Show mit hineinfließen zu lassen: Die Zwillinge Michael und Florian Canaval jonglieren gemeinsam sehr effektvoll mit farbig leuchtenden Keulen, spielen aber außerdem noch Schlagzeug, Cello und Gitarre. Das Duo One Line, Jannis Nau und Adrian Schulte-Zweckel, trägt auch zur Geräuschuntermalung des Abends bei, zum einen mit Akkordeonmusik, zum anderen mit Beat-Boxing. Außerdem jonglieren sie mit viel Humor und vielen Diabolos!

Thema des Abends ist ja “Spin” – drehen, sich drehen, gedreht werden und Andreas Jordan zeigt mit springenden Ringen einen Jonglage-Act, wie ich ihn so noch nie gesehen habe! Johann Prinz dreht sich dagegen selbst, er zeigt unheimlich beeindruckende, sehr kraftvolle und ästhetische Luftakrobatik und ist mein Favorit des Abends! Jenny Isabel Golbs arbeitet teiweise mit ihm zusammen, zeigt aber auch solo ihr Können am Luftring. Und als Dritte im Bunde dreht sich Veronica Fontanella in der Luft um sich selbst. Ein sehr schönes und atemberaubendes Programm am Vertikaltuch, das so einige Leute im Publikum zum erschrocken Luftholen bringt, zeigt sie uns! Und Last, but not Least, Vadim Lukjanchuk nimmt das Thema des Abends wieder auf und spint die Hula-Hoops, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich einen Mann mit diesen akrobatischen Werkzeugen sehe und durch seine Größe und Agilität schafft er es tatsächlich, das überaus beeindruckend neu zu interpretieren!

Insgesamt mal wieder ein sehr schöner Abend mit tollen jungen Künstlern, die sicher bald überall auf der Welt die Spielpläne zieren werden. Ich bin schon gespannt, wann und wo ich das erste Mal sagen kann: “Ach schau, den/die hab ich zuerst im Wintergarten bei der Absolventenshow gesehen!”

©Nicole Haarhoff ©Bild: Absolventenshow