Candide, ein hübscher junger Mann, wächst im Haus seines Onkels auf. Da er ein Bastard ist, wird er hierhin abgeschoben, aber das tut seiner guten Laune keinen Abbruch. Gemeinsam mit seinem Cousin Maximilian und seiner Cousine Kunigunde erlebt er eine schöne Kindheit und Jugend, ihr gemeinsamer Hauslehrer Dr. Pangloss philosophiert gern und ausführlich darüber, dass sie in der besten aller möglichen Welten leben würden und predigt eindringlich den Optimismus. Er predigt allerdings auch ganz andere Sachen und zwar besonders gern nach Unterrichtsschluss mit der koketten Kammerzofe Paquette. Kunigunde, die das Liebespaar beobachtet, stiftet nun auch Candide zur Fleischeslust an, die beiden werden ein Paar. Candide träumt von einem bescheidenen Häuschen auf dem Lande mit einer Schar Kinderchen. Die rassige Kunigunde dagegen träumt eher von teurem Geschmeide und mondänen Abenteuern. Ehe das aber zu einem Problem zwischen den Beiden werden kann, erfährt schon der Onkel von ihrer Affäre und wirft Candide ganz unzeremoniell aus dem Haus!

Für Candide beginnt nun eine Odyssee, die ihresgleichen sucht: er wird Soldat, er wird Deserteur, er verliert alles, er landet in Lissabon, er wird ausgepeitscht, Totgeglaubte tauchen wieder auf und sterben dann wieder, er landet in Paris. Dort trifft er dann auch überraschend wieder auf seine geliebte Kunigunde, deren Leben auch in ganz andere Bahnen gelaufen ist, als sie es geglaubt hat: Sie ist zu einer heißumkämpften Kurtisane geworden, deren Liebhaber sie mit Reichtümern überschütten. Die Beiden treffen mit Hilfe einer alten Dame zwar zusammen, werden aber sehr schnell vom Schicksal wieder auseinandergerissen.

Eine, trotz der zuweilen heftigen Schicksalsschläge, sehr lustige und leichtfüßige Operette, bei der dem schönen Candide (Johannes Dunz) niemals das Lächeln vergeht. Gemeinsam mit Lehrer Pangloss (Tom Erik Lee) oder mit seiner Geliebten an seiner Seite (Meechot Marrero) kämpft er sich tapfer durch und über alle Hindernisse, seinen Optimismus immer eng an der Brust haltend. Barrie Koskys Tänzerinnen und Tänzer sind wie immer ein Träumchen und die Inszenierung mit viel Slapstick und verrückten Gimmicks eine wahre Augenweide!

©Nicole Haarhoff ©Titelbild: Monika Rittershaus/Komische Oper Berlin

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