Nervenzerfetzend!

Eins kann ich gleich am Anfang sagen: ihr braucht Nerven wie Stahlseile. Der Besuch im Roncalli Weihnachtscircus im Tempodrom ist in diesem Jahr gefährlich für euer Nervenkostüm, wer kann und mag, der sollte auf jeden Fall vorher einen schönen heißen Glühwein trinken. Ein solch hämmerndes Herz hatte ich noch nie im Zirkus! Aber eins nach dem anderen…

It’s beginning to look a lot like Circus…

Ich liebe den Zirkus. Ich liebe alles daran, die Kostüme, die Farben, die Gerüche, die Aufregung, die Zirkuswagen, die Clowns, das Kinderlachen. Und das absolut schönste und magischste Zirkuserlebnis, das bietet nun einmal der Circus Roncalli, da gibt es kein Wenn und Aber. Ich mag diesen Zirkus so sehr, nicht nur war ich schon diverse Male in der Show, ich habe mich sogar schon dort beworben! Leider wurde ich nicht eingestellt und reise deswegen jetzt nicht in meinem eigenen Zirkuswagen durch die Lande. Aber als Gast dabei sein darf ich ja trotzdem und war daher gestern Abend voller Begeisterung und Vorfreude in der Premiere des Roncalli Weihnachtscircus im Tempodrom. Das ist zwar nicht 100% das gleiche authentische Zelterlebnis, aber die Roncallis tun alles um ihren ganz eigenen Zauber auch in der Halle zu versprühen. So reißt der rot-livrierte Zirkusangestellte die Karten ab, das Popcorn duftet, um die Manege stehen die typischen dekorierten Zirkuslogen. In dieser Saison kommt die Zirkuskarawane in ein kleines italienisches Dorf um dort die beeindruckensten Artisten und die lustigsten Clowns zu zeigen…

Beeindruckend!

Und wie in jedem Jahr ist es auch dieses Mal wieder gelungen ein atemberaubendes Spektakel zusammenzustellen das Groß und Klein beeindruckt! Der Weihnachtscircus gehört für mich zur Berliner Weihnachtszeit einfach dazu, so wie Plätzchen backen und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Eine Sensation jagt die nächste. Tolle Tänzer, unheimlich begabte, aber vor allem witzige Musikclowns. Poesie mit bunten Bällen, rasante Hand auf Hand Artistik. Und natürlich die am Anfang bereits erwähnten Männer ohne Höhenangst und anscheinend auch ohne einen kleinen Fitzel Angst um das eigene Leben, die ganz ohne Netz viele, viele Meter hoch über der Manege des Tempodroms über das Seil tanzen. Ich glaube, ich hatte viel mehr Angst als die Artisten. Ich konnte manchmal wirklich gar nicht hinsehen und musste wie ein Kind durch die Finger linsen. Nervenzerfetzend!

Dazu natürlich makellos schöne Artistik am schwebenden Kronleuchter, in den wallenden, weißen Strapaten und die Zirkusprinzessin Lili Paul-Roncalli mit ihrem biegsamen Schlangenkörper. Der Flöten-Clown Gabor Vosteen bringt auch das Publikum zum flöten, der Zirkusdirektor singt und nach mehr als drei Stunden schwebt man zirkusbeglückt und voller Bilder und Eindrücke nach Hause.

Große Empfehlung meinerseits. Weitere Informationen und Tickets bekommt ihr hier. Noch bis Anfang Januar zu erleben. Und zu Silvester und Neujahr wieder gemeinsam mit dem DSO, ebenfalls eine wundervolle Show!

©Nicole Haarhoff ©Bilder: Nicole Haarhoff

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